Hintergrund: Ernährungsbildung

Von hochwertiger Schulverpflegung

Verbraucherbildung ist in vielen Bildungsplänen der Bundesländer verankert, einige Länder geben mithilfe von Richtlinien oder Handlungsvorgaben Empfehlungen, welche Inhalte die Schülerinnen und Schüler dabei lernen sollten. Dabei sind immer auch Ernährungsbildung bzw. Aspekte von Gesundheit und Ernährung ein Thema.

Ernährungs- und Verbraucherbildung

Eine qualitativ hochwertige Schulverpflegung leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen. Die Herausforderung besteht darin, ein gesundes und attraktives Essensangebot in den schulischen Alltag zwischen Lernen und pädagogischen Rahmenbedingungen zu platzieren. Neben den gesundheitlichen Aspekten der Schulverpflegung kann diese auch einen Beitrag zur Ernährungs- und Verbraucherbildung der Schülerinnen und Schüler leisten.

Ernährungs- und Verbraucherbildung sind unverzichtbare Bestandteile der allgemeinen Grundbildung und sollten fächerübergreifend verankert sein. Einige Beispiele für Unterrichtsfächer und dazu passende Inhalte sind:

  • Biologie: Ernährungsphysiologie, Lebensmittelkunde, Hygiene
  • Wirtschaft(skunde): Buchführung, Kalkulation, Warenwirtschaft, Marktanalyse
  • Kunst- oder Werkunterricht: Mensagestaltung, Tisch- oder Raumschmuck
  • Deutsch: Rezepte, Öffentlichkeits- oder Pressearbeit, Elternbriefe
  • Informatik: Speiseplangestaltung am PC Umfragen gestallten Fragebogenerstellung und -auswertung,
  • Mathematik: Maße, Einkaufsmengen oder -preise berechnen
  • Ethik: alle Dimensionen der Nachhaltigkeit
  • Sachkunde: Verpflegungsangebot analysieren

Mensa als Teil des Bildungskonzeptes

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Akzeptanz des Verpflegungsangebotes in der Schule ist die Ernährungsbildung. Die Zusammenhänge von gesundheitsförderlicher und nachhaltiger Ernährung und der Verpflegungspraxis sollten alle Schülerinnen und Schüler kennen. Fertigkeiten und Kenntnisse über eine gute Ernährungsweise werden nicht in einem eigenen Fach vermittelt. Das Thema sollte im Schulalltag in der Mensa oder bei Projekten immer wieder fächerübergreifend behandelt werden. Ernährungsthemen können im Schulalltag an verschiedenen Stellen platziert werden.

Neben den oben genannten Unterrichtsinhalten können auch verschiedene Aktionen gemeinsam mit Eltern oder externen Partnern durchgeführt werden – auch im Rahmen von Ganztagsangeboten. Wenn eine Lehrküche vorhanden ist, kann dort die praktische Ernährungsbildung die Arbeit im Unterricht ergänzen.

Als Bildungsorte außerhalb der Schule bieten sich ein Bauernhofbesuch, ein Besuch bei Bäcker, Metzger oder beim Caterer an. In höheren Jahrgangsstufen können wissenschaftsnahe Einrichtungen mit Bezug zur Ernährung aufgesucht werden.

Verknüpfung von Verpflegung und Bildung

Besonders positiv ist es, wenn sich der Verpflegungsanbieter aktiv in die Ernährungsbildung einbringt. Dabei können z.B. Aktionstage oder Motto-Wochen in der Mensa begleitend zu den besprochenen Unterrichtsstunden angeboten werden. Ein Beispiel hierfür ist das Thema Vollkorn: Getreide und Getreideprodukte sowie Unterschiede zwischen dem vollen und ausgemahlenem Korn werden im Unterricht besprochen und in der Mensa gibt es an diesem Tag Vollkornnudeln und „normale“ Nudeln im Vergleich zum Probieren.

Außerdem besteht die Möglichkeit, im Unterricht aktiv das Angebot der Mensa zum Lerngegenstand zu machen. Es kann zum Beispiel der Speiseplan betrachtet werden und ob sich dort Vollkornprodukte finden lassen. Ein Vergleich der Empfehlungen der Ernährungspyramide mit dem Angebot der Mensa ist eine weitere Möglichkeit alltagstauglicher Praxis.

Häufig besteht eine Lücke zwischen den Unterrichtsinhalten und dem Verpflegungsangebot. Wenn im Unterricht das Thema Fleischproduktion und Nachhaltigkeit besprochen wurde und in der Mensa jeden Tag Fleisch angeboten wird, passt dies nicht zusammen. Ein Erfolgsfaktor dabei ist die Kommunikation: Teilen Sie als Schule dem Verpflegungsanbieter mit, wenn Sie entsprechende Inhalte im Unterricht thematisieren und fragen nach, ob das Angebot zum Mittagessen entsprechend angepasst werden kann.

Es können auch bereits durchgeführte Unterrichtsprojekte (z.B. verschiedene Getreidesorten, Thema Trinken, unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte) in der Mensa auf verschiedene Weise präsentiert werden.

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